Bei der öffentlichen Hauptversammlung der Bürgerinitiative (BI) „Nein zur Nordtrasse – für eine Trassenführung der Vernunft und Zukunft“ am Montagabend im Bürgersaal des Rathauses Laiz haben die Mitglieder den kompletten Vorstand in ihren Ämtern bestätigt. Zum Verein gehören knapp 200 Mitglieder.
Der Vorsitzende Bruno Dreher und sein Stellvertreter Walter Heinrich machten aber deutlich, dass sie bei den kommenden Wahlen in zwei Jahren nicht mehr antreten werden. Wiedergewählt worden sind auch Gerald Balle als Schatzmeister sowie Doris Futterer als Schriftführerin und Pressereferentin. Ebenso die bisherigen Beisitzer Siegfried Stehle, Hubert Scherer, René Laplace, Dieter Kleiner, Ekkehard Futterer, Markus Fiederer, Edgar Kempf und Klaus von Bischopinck. Neu dabei ist Doris Kurz. Gerhard Stroppel, der bei der Hauptversammlung als Mitglieder neu eingetreten ist und Monika Löffler haben die Ämter Kassenprüfer und Mitglied im Vereinsausschuss für spezielle Mitgliederfragen übernommen.
Im Laufe der Sitzung sind durch die Anwesenden die bekannten Problemfelder der vom Verein vorgeschlagenen Alternativtrasse Mengen-Meßkirch, kurz „M&M“ genannt, diskutiert worden. Diese Streckenführung soll im Gegensatz zur Nordtrasse, die über Engelswies, Vilsingen, Inzigkofen, Laiz, Sigmaringen und Sigmaringendorf führt, von Meßkirch nach Mengen quer durch den Wald führen. Dabei sei es laut BI vorteilhaft, dass im Gegensatz zur Nordtrasse keine Gemeinden durch den Verkehr belastet werden, die Strecke kürzer und die Klimabilanz besser ist. Selbst die Kosten würden unter denen der Berechnungen für die Nordtrasse bleiben.
Die M&M-Variante auf einer Länge von etwa 3,1 Kilometer durchschneidet den zum Fürstenhaus gehörenden Wald und der Eigentümer könne sich aber nicht dafür erwärmen, seinen Teil zur Realisierung der Alternativroute beizutragen. Somit gehört dies zu den Knackpunkten, die beim Verein ganz oben auf der Agenda stehen.
Ebenso die Position der „Grünen“, die gegen den Waldverbrauch beim Streckenneubau sind. „Aber“, so Bruno Dreher, „auch nach Diskussionen aller möglichen Alternativen, stehen wir nach wie vor voll hinter dem gemeinsamen Vorschlag beider Bürgerinitiativen, da nur die M&M-Trasse für alle wesentlichen Punkte wie Entlastung der Anrainer und der B 32, CO²-Reduzierung, überregionale Verkehrsoptimierung und anderes enthält.“
Auf jeden Fall sollen Gesprächsoptionen auf allen Ebenen offengehalten werden, denn mit Blick auf den entstehenden Industriepark „Nördlicher Bodensee“ in Meßkirch müssen verkehrsrelevante Fakten zur Straßenauslastung neu berechnet und nach oben korrigiert werden. „Aber auch bei diesem Szenario bleibt festzuhalten, dass die M&M-Strecke die Optimalste ist“, unterstrich Dreher. Er hofft auf eine gute Zusammenarbeit mit dem vom Landkreis Sigmaringen zum 1. Juli eingestellten Straßenplaner und „im besten Fall ihn in Zukunft bei der Planung begleiten zu dürfen“.
(Quelle: Auszug: Susanne Grimm Schwäbische Zeitung 12.3.2020 Seite 17)